Die wichtigsten Tipps für die
Alpenüberquerung München Venedig
Auf was muss ich achten wenn ich auf dem Traumpfad wandere?
Inhaltsverzeichnis
Tourentipps
Tipp 1
Hütten reservieren
Gerade wenn man im Hauptstrom unterwegs ist (mehr dazu bei „Startzeitpunkt“), ist es ratsam, die Hütten zu reservieren. Es ist einfach ein entspanntes Gefühl zu wissen, dass man nach einem anstrengendem Tag einen ordentlichen Schlafplatz hat und nicht im Notlager oder im Gastraum endet. Natürlich bindet euch eine Reservierung zeitlich, aber wenn man nur die nächsten 2-3 Hütten bucht, ist das überschaubar.
Tipp 2
Startzeitpunkt
Nachdem unserer Erfahrung nach die meisten „München Venedig Traumpfad Geher“ an einem Samstag in München starten, bewegt man sich im Hauptstrom, wenn man sich auch in diesem Zyklus befindet. Als Beispiel: Unsere zweite Etappe startete an einem Samstag auf der Glungezerhütte im Inntal. Diese Hütte erreicht man von München aus in 7 Tagen. Somit waren abends mit uns auf der Hütte all die Leute, die eine Woche zuvor Samstags in München gestartet waren. Dementsprechend voll war es die nächsten Tage. Extrem voll war dann auch das Tuxerjochhaus. Dort legten wir einen Schlechtwettertag ein und gingen somit einen Tag verzögert weiter. Als Resultat waren die weiteren Unterkünfte nur noch halb so voll. Gerade in der Hochsaison werden die meisten Samstags starten und somit sollte man schauen, dass man etwas antizyklisch geht.
Tipp 3
Tourhighlight: Piz Boe
Mein absoluter Top-Tipp für die Alpenüberquerung: Im Rother Wanderführer wird in den Dolomiten als Tagesziel nach der Schlüterhütte die Puezhütte empfohlen. Zumindest zu der Zeit als wir unterwegs waren, war die Puezhütte etwas im Verruf bei den Wanderern. Ich will hier nicht ins Detail gehen. Daher gingen wir an der Hütte vorbei (nach einer Mittagspause) und liefen bis zum Grödnerjoch. Diese längere Strecke ist problemlos zu bewältigen, vor allem weil es nur wenige Höhenmeter mehr sind. Natürlich ist die Übernachtung auf dem Grödnerjoch nicht so abgeschieden wie auf der Puezhütte, dafür um so komfortabler. Der große Vorteil ist aber der kürzere Weg am nächsten Tag hoch auf den Piz Boe. Die Hütte auf dem Gipfel solltet ihr euch auf keinen Fall entgehen lassen. Allerdings ist eine Reservierung lange vorher nötig. Die Hütte hat nur 30 Betten und ist immer ausgebucht. Wenn es euch gelingt dort zu übernachten, habt ihr ein wahnsinniges Panorama über die Dolomiten. Auf über 3.000 m könnt ihr wunderbar rüber zur Marmolada blicken. Die Sonnenauf- und untergänge sind da oben der Hammer.
Tipp 4
Bargeld
Nehmt genügend Bargeld mit. Auf fast keiner Hütte kann man mit Karte zahlen.
Tipp 5
Alpenvereinsmitgliedschaft
Eine Alpenvereinsmitgliedschaft lohnt sich für die Tour auf jeden Fall. Schon wegen der Versicherung, wenn euch etwas passieren sollte und ihr gerettet werdet. Aber auch die vergünstigten Übernachtungspreise machen den Mitgliedsbeitrag schnell bezahlt. Zudem unterstützt ihr den Alpenverein mit eurem Geld beim Unterhalt der Wanderwege und Hütten.
Tipp 6
Ausrüstung gemeinsam nutzen
Manche Gegenstände kann man gemeinsam nutzen und sich somit das Gewicht aufteilen. Z. B. reicht ein Erste Hilfe Päckchen oder auch Medikamente. Allerdings sollte man für jede Person eine Rettungsdecke mitnehmen für den Fall einer Notübernachtung. Auch GPS, Kartenmaterial und Tourenbuch kann gemeinsam genutzt werden. Glaubt mir, ihr schleppt schon genug Gewicht rum. Da ist jedes Gramm weniger eine Erleicherung.
Tipp 7
Gewicht; auch auf Rucksack achten
Der wohl wichtigste Tipp für einen höchstmöglichen Genuss der Tour ist auf das Ausrüstungsgewicht zu achten. Jedes Kilogramm mehr strengt an, gerade wenn die Tagesetappe viele Höhenmeter aufweist. Wenn ihr euch sowieso einen neuen Rucksack kauft, dann fangt schon hier mit dem Gewicht an. Mein erster Rucksack war ein Kilogramm schwerer als der, den ich später verwendet habe. Das ist eine ganze Menge. Wenn es euer Geldbeutel erlaubt, kauft euch leichte Kleidung und nehmt nicht zu viel mit. Gerade am Anfang ist man versucht, alle Eventualitäten abzudecken. Es gibt auch immer wieder Möglichkeiten, Kleidung per Hand zu waschen. Bei schönem Wetter trocknet dann ein Shirt außen am Rucksack ganz schnell.
Tipp 8
Essen für tagsüber - oft keine Einkehrmöglichkeit
Auf vielen Etappen gibt es tagsüber keine Möglichkeit einzukehren. Plant dafür genug Nahrung und Wasser ein. Vertraut auch nicht auf die Beschreibungen in den Tourenbüchern was das Wasser angeht. In den Dolomiten verließen wir uns auch auf den Reiseführer, der von einem sicheren Brunnen sprach. Außer Staub war da aber nichts und wir mussten den halben Tag mit extrem wenig Wasser bei sengender Hitze auskommen. Übertreibt es aber auch nicht mit der Verpflegung. Müsliriegel, Käse oder Hartwurst reichen meist und alle paar Tage kommt man dann doch ins Tal und kann Nachschub kaufen.
Tipp 9
Pausentage einplanen
Gerade für Traumpfadgänger, die keine sehr hohe Kondition haben und nicht ständig auf Bergtouren unterwegs sind kann die Tour extrem an den Kräften zehren. Da ist es gut, wenn man sich auch mal einen Tag Pause zum regenerieren gönnen kann. Auch hat man die Möglichkeit bei extrem schlechtem Wetter zu pausieren, ohne dass der Gesamtplan ins Wanken kommt.
Tipp 10
Poncho - Packsäcke
Verlasst euch nicht auf den Regenschutz des Rucksacks. Bei länger anhaltendem starken Regen reicht der nicht aus und euer Rucksack wird auch innen nass. Verpackt alle feuchtigkeitsempfindlichen Dinge in wasserdichten Packsäcken. Es gibt nämlich kaum was schlimmeres, als wenn man durchnässt und verfroren abends auf der Hütte ankommt und hat nichts trockenes zum Anziehen. Für mich hat sich ein großer aber stabiler Poncho bewährt. Man wird zwar darunter auch nass durch das verstärkte Schwitzen, aber er hält die Feuchtigkeit vom Rucksack fern. Zudem wärmt er besser als eine klatschnasse Regenjacke. Allerdings ist ein Poncho keine Option, wenn man im ausgesetzten Gelände bei starkem Wind unterwegs ist. Da wird das flatternde Material dann zu Gefahr.
Tipp 11
Hüttenschuhe
Es gibt zwar auf vielen Hütten mittlerweile Hüttenschuhe, aber ich bevorzuge doch meine eigenen. Die leichteste und zugleich günstigste Variante sind die Ikea TÅSJÖN Schuhe. Für gerade mal 3 Euro bekommt man hier ein superleichtes Paar mit einer recht dicken Kunststoffsohle die auch mal einen überschwemmten Waschraum überleben. Ich selbst war allerdings mit leichten Crocs unterwegs. Die sind zwar vom Volumen sehr groß, aber auch sehr leicht. Zudem kann man mit ihnen auch mal vor die Hütte gehen und sie auch nutzen, um damit ins Wasser oder die Dusche zu gehen.
Wetterkritische Stellen
Folgende Übergänge auf der München Venedig Alpenüberquerung sind als wetterkritisch bekannt.
- Schlauchkarsattel
- Friesenbergscharte
- Schiaraklettersteig